Marokko & Atlas mit MTB
Kurzbericht

Marokko und Atlasgebirge mit dem Mountainbike

 

Zu Pfingsten fliegen wir zu dritt nach Marrakesch, dem Ausgangspunkt für unsere Radtour in den Hohen Atlas. Der Nachtmarkt auf dem Hauptplatz Jemna el Fna ist eindrucksvoll wie immer.

Von Marrakesch fahren wir etwa 70 km nach Imlil, einer kleinen Ortschaft am Fuße des Gebirges. Von hier aus schieben wir unsere Räder fast 1500 m bis zur Neltnerhütte. Sie ist Ausgangspunkt für den Djebel Toubkal, den höchsten Berg des Landes und Nordafrikas. Diesen Gipfel (4165 m) besteigen wir natürlich auch, für mich ist es bereits das dritte Mal.

 

Am nächsten Tag geht es wieder mit den Rädern sehr anstrengend und abenteuerlich über einen 3700 m hohen Pass. Die letzten 250 Höhenmeter laufen wir doppelt, da wir unser Gpäck und die MTBs getrennt nach oben schleppen müssen und dabei sogar noch Schneefelder überqueren müssen. Der Abstieg auf der anderen Seite ist auch nicht besser - wir müssen im Steilgelände zunächst alles schieben. So eine Tour machen nur Verrückte! 

Nach einer Zeltnacht erreichen wir erst am nächsten Tag wieder die ersten Ortschaften. Auf der Südseite des Hohen Atlas wird es jetzt sehr heiß und wir müssen uns öfters im Schatten abkühlen. Nach zwei Tagen Hitze erreichen wir wieder die Hauptstraße.

Von der alten Burg in Telouet fahren wir über einen Pass und eine bergige Nebenstrecke hinunter nach Ait Benhaddou, dem bekanntesten Dorf mit Kasbah (Wehrburg). Auf der folgenden Straße der Kasbahs ist es uns zu heiß und öde, sodass wir diese Strecke mit unseren Rädern auf der Ladefläche eines Pritschenwagens hinter uns bringen.

 

In der schattigen Todraschlucht übernachten wir, bevor es wieder in den Hohen Atlas hineingeht. Seit unserem ersten Besuch 1979 hat sich hier sehr viel und meist zum Positiven verändert. Aber in den abgelegenen Dörfern nerven uns bettelnde und zum Teil steinewerfende Kinder wie damals. Wir sind inzwischen auf einer völlig einsamen Route ohne jede Touristen unterwegs - wir übernachten entweder in ganz billigen Hotels ohne jeden Komfort oder in unserem eigenen Zelt.

 

Nachdem wir das zweite Mal den Hauptkamm des Hohen Atlas durchquert haben, erleichtern wir uns die lange Rückreise nach Marrakesch (450 km) zum Abschluß wieder auf der Ladefläche eines Pritschenwagens. Mit unseren Rädern legen wir in diesem abenteurlichen Urlaub insgesamt 440 km und 6800 Höhenmeter zurück.