Klettern in der Sahara - Libyen
Kurzbericht

Abenteuer Libyen - Jahreswechsel 2006/2007
 

Unsere Reise fängt etwas chaotisch an: in Frankfurt ist der Flieger überbucht und wir starten verspätet und ungeplanterweise über Malta nach Tripolis. Die Besichtigung der Hauptstadt fällt damit weitgehend aus, dafür ist der Besuch der antiken Stätte Leptis Magna am nächsten Tag sowieso viel interessanter. Noch am gleichen Abend fliegen wir mitten in die Sahara nach Sebha

 

Dort erwartet uns schon unsere Mannschaft: Wir sind zu viert unterwegs und haben 2 Toyota-Geländewagen mit jeweils einem Fahrer zur Verfügung. Dazu kommt noch ein eigenes Versorgungsfahrzeug mit Sprit und Essensvorräten sowie der Koch. Da außerdem noch ein Führer zum Übersetzen (und Aufpassen) dabei sein muss, summiert sich das schnell zu einer kleinen Gruppe. 

 

Zunächst fahren wir auf guten Asphaltstrassen Richtung Westen an die algerische Grenze in das Tassili-Maridet-Gebirges, wo die Strecken in reine Wüstenpisten übergehen. Da unsere Fahrer auch noch nicht in diesem Gebiet waren, müssen wir sogar noch einen Einheimischen für die Wegfindung mitnehmen.

Dafür landen wir in einem wildromantischen Gebiet mit Tausenden von unerstiegenen Felstürmen aus Sandstein: nur eine einziges Bild davon hat mich zu dieser Reise inspiriert! Hier bleiben wir gleich mehrere Tage zum Klettern und machen eine Reihe von Erstbesteigungen im mittleren Schwierigkeitsgraden. Dafür hatten wir nicht nur Friends und Klemmkeile mitgenommen, sondern auch eine Akku-Bohrmaschine für Bohrhaken.

 

Nach diesem herausragendem Auftakt fahren wir weiter nach Ghat, einer Oase mit einer verfallenden, aber interessanten Altstadt. Ein großer Bogen bringt uns an die Ostseite des Akakus-Gebirges, dem wir nach Süden  bis fast an die Grenze des Sudan folgen. Dabei besuchen wir mehrere Wadis mit Steinzeichnungen und Malereien. Die interessantesten und bis zu 6000 Jahre alten Exemplare finden wir bei der Rückreise im Wadi Mathendoush.

Zum Abschluß fahren wir noch zu den berühmten palmenbesäumten Mandara-Seen, die inmitten riesiger Sandfelder liegen. Unser Fahrer Muchtar läßt mich sogar mit seinem Auto über die Sanddünen fahren.

 

Diese Reise gehört sicher zu den ganz besonderen, da wir sowohl Weihnachten als auch Neujahr mitten in der faszinierenden Sahara verbringen und sogar noch eine Reihe von Erstbesteigungen in der Wüste durchführen können.